Selbst bestimmen, was passiert
Märkische Allgemeine – Brandenburgteil,
09.11.2009
„Wenn das Unternehmen 20 Jahre lang läuft, heißt es nicht, dass man auch das 21. Jahr schafft“, fasst Uwe Sell seine Erfahrung mir der Selbstständigkeit zusammen.
Genau am 9. November 1989 hatten Angela und Uwe Sell aus Hohen Neuendorf (Oberhavel) ihren Antrag auf Gewerbegenehmigung für einen Party-Service gestellt. Dass ein paar Stunden später die Grenze geöffnet würde – kein Gedanke. Aber so viel war klar: Die Gesellschaft schickte sich an, „offener und freier“ zu werden, so Uwe Sell. Der Betriebsökonom und die Küchenmeisterin sahen mit Anfang 30 ihre Chance, „nicht mehr von Hierarchien abhängig zu sein“, endlich eigener Chef zu sein.
Im Januar 1990 bekamen die künftigen „Service Engel“ Brief und Siegel vom Rat des Kreises Oranienburg für ihre Selbstständigkeit. Gegen eine Verwaltungsgebühr von 30 Mark.
Das war der preiswerte Part der Firmengründung. „Wir haben alles auf eine Karte gesetzt“, sagt Uwe Sell. Für den ersten Kühltisch, der etwa 5000 Mark kostete, lösten die beiden ihre Altersvorsorge auf.
Das erste verdiene Westgeld ging für Edelstahlplatten und Aufschnittmaschine drauf.
Überhaupt – der erste Auftrag aus Westberlin im Mai 1990. Die Küchenmeisterin Angela Sell hat keine guten Erinnerungen daran. Der Auftragsgeber beklagte sich bitterlich über den Ost-Senf auf dem Party-Buffet. Das hat sich geändert. Bautz´ner Senf und Werder Ketchup kämen heute in Ost und West gut an, so Sell. Sie arbeiten immer mit diesen Produkten, es sei denn, die Kunden verlangen etwas anderes.
Unternehmer zu sein, das sei wie Wellenreiten mit vielen Aufs und Abs, sagte Uwe Sell.
Wenn die Wirtschaft kriselt und die Leute knapp bei Kasse sind, bekomme das ein Party-Service zu spüren, sowohl bei den privaten als auch bei den Firmenkunden.
Aber es gehe eben immer wieder bergauf. Man müsse überzeugt sein von dem, was man macht, so die Küchenmeisterin. Sie achtet darauf, dass sich ihr Angebot den Kundenwünschen anpasst.
Deftiges wie Würzfleisch und Hackepeter war zur Wende gefragt. Heute sollte das Essen leichter sein. Gern auch international. Thailändische Spezialitäten beispielsweise. Und Soljanka.
Die hat Sell zufolge die Wende überlebt.
Die Ursprüngliche Zwei-Personen-Firma hat heute neun Beschäftigte und Lehrlinge. In der Region hat man sich einen Namen gemacht. Auch von weiter her gehen Aufträge ein, zum Beispiel aus Sachsen-Anhalt. Wichtig nach fast 20 Jahren Selbstständigkeit ist für Sells, dass sie „bestimmen, was passiert“.
Quelle: http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11652720/485072/Fuhrbetrieb-und-Party-Service-gehoeren-zu-den-ersten.html
09.11.2009
„Wenn das Unternehmen 20 Jahre lang läuft, heißt es nicht, dass man auch das 21. Jahr schafft“, fasst Uwe Sell seine Erfahrung mir der Selbstständigkeit zusammen.
Genau am 9. November 1989 hatten Angela und Uwe Sell aus Hohen Neuendorf (Oberhavel) ihren Antrag auf Gewerbegenehmigung für einen Party-Service gestellt. Dass ein paar Stunden später die Grenze geöffnet würde – kein Gedanke. Aber so viel war klar: Die Gesellschaft schickte sich an, „offener und freier“ zu werden, so Uwe Sell. Der Betriebsökonom und die Küchenmeisterin sahen mit Anfang 30 ihre Chance, „nicht mehr von Hierarchien abhängig zu sein“, endlich eigener Chef zu sein.
Im Januar 1990 bekamen die künftigen „Service Engel“ Brief und Siegel vom Rat des Kreises Oranienburg für ihre Selbstständigkeit. Gegen eine Verwaltungsgebühr von 30 Mark.
Das war der preiswerte Part der Firmengründung. „Wir haben alles auf eine Karte gesetzt“, sagt Uwe Sell. Für den ersten Kühltisch, der etwa 5000 Mark kostete, lösten die beiden ihre Altersvorsorge auf.
Das erste verdiene Westgeld ging für Edelstahlplatten und Aufschnittmaschine drauf.
Überhaupt – der erste Auftrag aus Westberlin im Mai 1990. Die Küchenmeisterin Angela Sell hat keine guten Erinnerungen daran. Der Auftragsgeber beklagte sich bitterlich über den Ost-Senf auf dem Party-Buffet. Das hat sich geändert. Bautz´ner Senf und Werder Ketchup kämen heute in Ost und West gut an, so Sell. Sie arbeiten immer mit diesen Produkten, es sei denn, die Kunden verlangen etwas anderes.
Unternehmer zu sein, das sei wie Wellenreiten mit vielen Aufs und Abs, sagte Uwe Sell.
Wenn die Wirtschaft kriselt und die Leute knapp bei Kasse sind, bekomme das ein Party-Service zu spüren, sowohl bei den privaten als auch bei den Firmenkunden.
Aber es gehe eben immer wieder bergauf. Man müsse überzeugt sein von dem, was man macht, so die Küchenmeisterin. Sie achtet darauf, dass sich ihr Angebot den Kundenwünschen anpasst.
Deftiges wie Würzfleisch und Hackepeter war zur Wende gefragt. Heute sollte das Essen leichter sein. Gern auch international. Thailändische Spezialitäten beispielsweise. Und Soljanka.
Die hat Sell zufolge die Wende überlebt.
Die Ursprüngliche Zwei-Personen-Firma hat heute neun Beschäftigte und Lehrlinge. In der Region hat man sich einen Namen gemacht. Auch von weiter her gehen Aufträge ein, zum Beispiel aus Sachsen-Anhalt. Wichtig nach fast 20 Jahren Selbstständigkeit ist für Sells, dass sie „bestimmen, was passiert“.
Quelle: http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11652720/485072/Fuhrbetrieb-und-Party-Service-gehoeren-zu-den-ersten.html
Ein „Engel“ für kleine und große Partys |